15. Januar 2022

Atomkraft NEIN DANKE!

 


Atomkraft NEIN DANKE!

Deutschland und Österreich sind gegen ein Greenwashing der Kernenergie. Auch Luxemburg, Portugal und Dänemark haben sich dagegen ausgesprochen.

Durch eine Volksabstimmung wurde 1978 in Österreich die Inbetriebnahme des ersten Atomkraftwerks verhindert. Und es sollte der einzige Versuch bleiben, in der Alpenrepublik ein Kernkraftwerk zu errichten.

Heute ist man hierzulande stolz darauf, ohne Atomkraft auszukommen.

Für heftige Proteste sorgt nun ein Plan der EU, namentlich ist vor allem Frankreich zu nennen, Atomstrom und fossiles Gas als klimafreundlich, also "grün" einzustufen. Warum? Nun ja, die grundsätzlich ehrbaren Interessen, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 drastisch zu reduzieren, scheinen zu ambitioniert gewesen zu sein. Offensichtlich weiß man nun nicht, wo man die benötigte Energie herbekommen soll.

Das Ganze natürlich nur für eine  bestimmte Zeit, eine Übergangsphase sozusagen. Nur zu hoffen, dass die Übergangsphase nach mehrmaliger Verlängerung kein Dauerzustand wird!


Welche Gefahren gehen von Atomkraftwerken aus?

1. Atomkraftwerke sind Gefahrengebiet.

Im Falle von Störfällen kann Radioaktivität austreten und die Umwelt unbewohnbar machen, das Grundwasser verseuchen. Atomkraftwerke werden bewacht, insbesondere gegen Terroranschläge. Es drohen aber auch Gefahren durch menschliches Versagen oder Naturgewalten, wie Erdbeben und Unwetter.

2. Atomkraftwerke hinterlassen radioaktiven Abfall, sogenannten Atommüll

Die ausgebrannten Brennelemente der Kraftwerke strahlen radioaktiv und das Jahrtausende lang. Nach 200.000 Jahren ist die Strahlungsintensität auf das Niveau von natürlichem Uran gesunken und selbst dann ist der Abfall immer noch schädlich, wenn er in den Körper gelangt. Wo soll der Müll gelagert werden für Hunderttausende von Jahren?

3. Atomkraft ist nicht billig, im Gegenteil

Atomkraftwerke werden öffentlich subventioniert. Dem britische Kernkraftwerk Hinkley Point hat man eine Preisgarantie von 12,6 Cent pro Kilowattstunden (kWh) Strom auf 35 Jahre gegeben! Eine kWh Strom aus Sonnen- oder Windenergie kostet zwischen 3 bis 11 Cent. Atomstrom ist also schon in der Herstellung teurer. Da sind die Kosten der Entsorgung und Jahrtausende langen Endlagerung gar nicht mit einberechnet. Ja, diese sind gar nicht absehbar.

4. Atomkraft für den Klimawandel?

Jetzt Atomkraftwerke zu errichten, um den Klimawandel aufzuhalten, ist Unsinn. Neu zu errichtende Kernkraftwerke würden frühestens 2035 bis 2040 in Betrieb gehen. Viel zu spät also! Bis dahin sollte die Energiewende lange umgesetzt sein und bereits Früchte tragen.

Sonnen- oder Windkraftanlagen sind in wenigen Monaten einsatzbereit und liefern Strom, ohne gefährlichen Müll zu produzieren.

5. Es geht auch ohne Atomkraft

Es gibt so viele Alternativen, von Photovoltaik über Windkraft, Wasserkraft, Biomasse bis Geothermie. Schwankungen könnten durch Speicherlösungen ausgeglichen werden. Entweder mittels Batterien, Wasserstoff oder Methan. Und nicht zuletzt ist die Umstellung auf Smart Meter, also intelligente Stromzähler, in vollem Gange. Die Netzbetreiber wissen also besser denn je, in welchen Regionen wann wie viel Strom verbraucht wird.

Sind wir Mitteleuropäer nicht viel zu verwöhnt? Der Strom kommt verlässlich aus der Steckdose. Rund um die Uhr. Vielleicht müssen wir uns von dieser zur Selbstverständlichkeit gewordenen Bequemlichkeit verabschieden.

Eine Umfrage in Deutschland und Österreich hat ergeben, dass viele von uns bereit wären, eine stundenweise Abschaltung des Stroms in der Nacht zu dulden, wenn sie als Ausgleich eine Energie-Gutschrift bekämen. Man könnte mittels einer App mitmachen, das Zeitfenster für eine mögliche kurzzeitige Abschaltung festlegen, zB nachts, oder wenn man ohnehin nicht zuhause ist. Mit den Smart Metern sollte das technisch bereits machbar sein.






9. Januar 2022

Öffis kostenlos für alle?



Ist persönliche Mobilität ein Grundrecht?

Wenn es nach Prof. Harald Lesch (deutscher Astrophysiker und Journalist) geht, dann sollte öffentlicher Personennahverkehr aus Steuergeldern finanziert werden und jedem Bürger kostenlos zur Verfügung stehen.


Ein Standpunkt, den schon einer meiner Lehrer vor ca. 40 Jahren vertreten hat. Damals konnte ich mit dieser Aussage nicht viel anfangen. Heute sind Themen wie Mobilität, insbesondere Elektromobilität, Energieversorgung und Umweltschutz heißer denn je und so möchte ich diesem Thema einen Beitrag in diesem Blog widmen.

Noch nie haben wir so viel Energie benötigt wie heute. Die Industrienationen stehen vor der Frage, wie der weitere Energiebedarf gedeckt werden soll. Atomkraftwerke sind in manchen Ländern unpopulär, in anderen überlegt man tatsächlich, der Atomenergie das grüne Label der Nachhaltigkeit verpassen zu wollen. Der Grund dafür ist wohl das eigene Versagen der Politik, rechtzeitig die Rahmenbedingungen für nachhaltige Energiegewinnung zu schaffen.

Der Trend bei unseren Autos geht hin zur Elektromobilität, weil fossile Energieträger ein Ablaufdatum haben und unseren Planeten ökologisch belasten. Doch auch E-Mobilität fördert, zumindest zu einem gewissen Teil, den Hunger nach elektrischer Energie.

In Großstädten versucht man, die Menschen dazu zu bewegen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Ein edler Wunsch. Doch wie bringt man mehr Menschen dazu, in U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn oder Bus zu steigen? Wir haben die persönliche Mobilität und die damit verbundene Flexibilität so in unser Herz geschlossen, dass wir selbst innerstädtisch lieber im Stau stehen, als uns in Öffis zu setzen. Die am öftesten genannten Argumente gegen öffentliche Verkehrsmittel sind:

- auf meiner Strecke nicht verfügbar
- bis zur Stadtgrenze ohnehin aufs Auto angewiesen
- Freizeitverkehr abends/Urlaub
- langsam
- zu wenig Parkmöglichkeiten (P&R)
- unbequem
- teuer
- kompliziert
- unflexibel
- schmutzig
- unsicher

Menschen unterer Einkommensschicht in Städten haben ohnehin keine Wahl. Sie können sich kein Auto leisten, nutzen Öffis und zahlen den Preis dafür. Zu ihnen gesellen sich die reinen Städter der Mittel- und Oberschicht, die kein Auto haben, weil sie es, entweder aus rein sachlicher Sicht schlichtweg nicht benötigen oder aus ideologischen/ökologischen Gründen bereits ablehnen.

Und dann gibt es die Gruppe der überzeugten Autofahrer. Die, die am Land wohnen und als Pendler auf ein KFZ angewiesen sind. Hier wären P&R-Anlagen an den Stadtgrenzen erforderlich. Aber auch aus der Stadt ist das Auto nicht wegzudenken, weil viele es liebgewonnen haben. So verzichtet der überzeugte Autobesitzer mit dem Argument der Flexibilität weiterhin nicht auf seinen Boliden, auch wenn es an Car-Sharing-Angeboten nicht mangelt.

In Österreich wurde im Jahr 2021 nach langen Verhandlungen das Klimaticket eingeführt. Zu einem attraktiven Preis kann man nun über Ländergrenzen hinweg öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Die Nachfrage hat alle Erwartungen übertroffen. Es scheint also, dass ein attraktiver Preis die Bereitschaft zur Nutzung von Öffis durchaus positiv beeinflusst.

Tatsache ist, dass der persönliche Individualverkehr in den nächsten Jahren noch teurer werden wird. Trotz Technologiewechsel in Richtung E-Mobilität mit Förderungen und steuerlichen Begünstigungen wird sich nichts daran ändern, dass der Energiebedarf weiter steigen wird und der so geliebte Individualverkehr ein Luxusgut werden wird. Ein Luxusgut, das man sich entweder weiterhin leisten kann, oder eben nicht.

Um keine 2-Klassen-Gesellschaft in Mobilitätsbelangen aufzubauen, ist es dringend notwendig, das Mobilitätskonzept grundlegend neu zu überdenken. Eine Forderung nach kostenlosen Verkehrsmitteln für alle kann dazu beitragen. Vielleicht nicht nur eingeschränkt auf den Nahverkehr, sondern ausgedehnt auf den gesamten öffentlichen Verkehr im Land. Ist dieser Gedanke im Jahr 2022 zu visionär?

Posten Sie Ihre Meinung zu diesem Thema. Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion.



8. Januar 2022

Irdisches Leben für die Weiten des Weltalls



Die Möglichkeit interstellarer Reisen war bislang Science-Fiction. Allmählich scheint diese Möglichkeit in greifbare Nähe zu rücken, wenn man Wissenschaftlern der University of California, namentlich Philip Lubin und Joel Rothman, Glauben schenken mag.

Seit die ersten Menschen mit den Apollo Mondmissionen 1969 und in den Folgejahren den ersten Schritt ins All machten, träumt die Menschheit davon, eines Tages das eigene Sonnensystem zu verlassen und in die Tiefen des Alls zu reisen. Vielleicht sogar zu den nächsten Sternen und deren Planeten.

"Ich denke, es ist unser Schicksal, weiter zu forschen", sagte Rothman. "Schauen Sie sich die Geschichte der menschlichen Spezies an. Wir erforschen auf immer kleineren Ebenen, bis hinunter in subatomare Dimensionen, und wir erforschen auch in immer größerem Maßstab. Dieser Drang zur unaufhörlichen Erforschung liegt im Kern dessen, was wir als Spezies sind".

Die größte Herausforderungen bei interstellaren Reisen sind die gigantischen Dimensionen, die zu überbrücken sind. Die Voyager-Missionen haben bewiesen, dass wir Raumsonden Milliarden von Kilometern - über die Grenzen der Heliosphäre hinweg - schicken können. Voyager 1 ist 45 Jahre lang mit 61.500 km/h unterwegs und hat gerade mal die "Blase unseres Sonnensystems" verlassen. Der Flug zum nächsten Sternensystem würde 80.000 Jahre dauern.

Klar ist somit, dass wir das Vorhaben interstellarer Reisen mit herkömmlicher chemischer Antriebstechnik gleich wieder vergessen können.

Laserlicht als Antriebsmittel

Umso mehr Masse ein Objekt hat, desto mehr Energie muss aufgewendet werden, um es zu beschleunigen. Ein bemanntes Raumschiff auf entsprechende Geschwindigkeiten zu beschleunigen scheint derzeit noch nicht realisierbar. Angedacht ist aber, kleine Objekte, Micro-Raumschiffe mit einer Größe von etwa 10x10 Zentimetern und einer Masse von nur wenigen Gramm, auf relativistische Geschwindigkeiten zu beschleunigen. Wir sprechen hier von etwa 20 bis 30% der Lichtgeschwindigkeit.

Die Micro-Raumschiffe werden zunächst mit herkömmlichen Raketen ins All befördert. Darin haben wir ausreichen Erfahrung. Was dann kommt, ist aber neu.

Eine Laser-Kanone, installiert auf der Erde, oder besser am Mond, schießt einen gebündelten Lichtstrahl auf die kleine, ultraleichte Raumsonde und beschleunigt diese in kurzer Zeit auf besagte Geschwindigkeit.

Ausgestattet mit einem kleinen Schutzschild, um Beschädigungen durch kosmischen Staub zu verhindern, reist die Sonde dann zu den Sternen. Das nächste Sternensystem wäre so in etwa 20 Jahren erreichbar.

"Als ich erfuhr, dass die Masse dieser Raumfahrzeuge Grammwerte oder mehr erreichen könnte, wurde mir klar, dass sie lebende Tiere aufnehmen könnten", sagte Rothman, der erkannte, dass die Kreaturen, die er seit Jahrzehnten studiert hatte, C. elegans genannt, die ersten Erdbewohner sein könnten, die zwischen den Sternen reisen. Diese intensiv untersuchten Spulwürmer mögen klein und unscheinbar sein, aber sie sind experimentell versierte Lebewesen, so Rothman.

C. elegans sind bereits Veteranen der Raumfahrt, da sie Gegenstand von Experimenten auf der Internationalen Raumstation und an Bord der Raumfähre waren und sogar den tragischen Absturz der Raumfähre Columbia überlebten. Zu ihren besonderen Fähigkeiten, die sie mit anderen von Rothman untersuchten potenziellen interstellaren Reisenden teilen, gehört, dass Bärtierchen (oder liebevoller: Wasserbären) in einen Schwebezustand versetzt werden können, in dem praktisch alle Stoffwechselfunktionen zum Stillstand kommen. Tausende dieser winzigen Lebewesen könnten auf eine Waffel gelegt, in einen Scheintod versetzt und in diesem Zustand bis zum Erreichen des gewünschten Ziels geflogen werden. Dann könnte man sie in ihrem winzigen StarChip aufwecken und genau beobachten, ob sich die interstellare Reise auf ihre Biologie auswirkt, und die Beobachtungen per photonischer Kommunikation an die Erde weiterleiten.

Diese Antriebstechnik könnte im Laufe der Zeit verbessert werden, um später vielleicht auch massereichere Objekte auf relevante Geschwindigkeiten zu beschleunigen.

Eine weitere Frage, die derzeit in der breiteren Weltraumforschungsgemeinschaft erörtert wird: Wie sieht es mit der Ethik aus, wenn man Menschen zum Mars und zu anderen weit entfernten Orten schickt, obwohl man weiß, dass sie vielleicht nie wieder zurückkommen? Was ist mit dem Aussenden von kleinen Mikroorganismen oder menschlicher DNA? Diese existenziellen Fragen sind so alt wie die ersten menschlichen Wanderungen und Seereisen, und die Antworten darauf werden wahrscheinlich in dem Moment kommen, in dem wir bereit sind, diese Reisen zu unternehmen.

"Ich denke, wir sollten und werden die Sehnsucht nach Entdeckungen, die unserer Natur innewohnt, nicht unterdrücken", so Rothman.





Wer will eigentlich E-Autos?


Dass Benzin und Diesel (also Treibstoffe auf Erdöl-Basis) keine Zukunft haben, das ist uns allen klar. Aber was treibt unsere Autos künftig an? Der aktuelle Trend zeigt Richtung E-Mobilität. Aber wollen wir E-Autos überhaupt?

Deloitte hat ein Studienergebnis veröffentlicht, wonach 69% der Amerikaner beim nächsten Autokauf auf einen Verbrenner setzen werden und nur 5% auf ein rein batteriebetriebenes Fahrzeug.
Nur mehr 49% der Deutschen wollen als nächstes Auto einen Verbrenner und bereits 15% werden wohl ein E-Auto kaufen.
Vorreiter sind die Koreaner. Hier wollen nur noch 37% einen Verbrenner, dafür bereits 23% elektrisch unterwegs sein.

Das Zögern in den USA mag auch auf die dort (immer noch) günstigen Benzinpreise zurückzuführen sein. In Europa geht CO2-Ausstoß künftig ins Geld. So steuern die EU-Regierungen das Kaufverhalten von uns Konsumenten.

Elektroautos sind in Europa meist Firmenwagen, da hier steuerliche Anreize einen Vorteil für Unternehmen bieten. Für jene von uns, die mit Privatautos unterwegs sind, stellt sich die Frage beim nächsten Autotausch aber auch. Verbrenner oder Elektro-Auto?

Deutsche wechseln durchschnittlich alle 7 Jahre das Auto und geben in ihrem Leben etwa 330.000 Euro dafür aus. Viel mehr als 40.000 Euro möchte der Deutsche für sein Auto dabei nicht hinblättern. In Österreich liegt die Schwelle etwa gleich hoch. Bei den derzeitigen Preisen der E-Autos bleibt da nur ein schmales Preisband, wenn man bedenkt, dass unter 30.000 Euro praktisch kein brauchbares Fahrzeug angeboten wird.

Wagnis Akku
Viele zögern noch ob der technischen Entwicklung bei den Akkus und damit verbunden bei der Reichweitenfrage. Einen weiteren Unsicherheitsfaktor stellt die Haltbarkeit der Akkus dar. Erst kürzlich hat ein Finne seinen Tesla medienwirksam in die Luft gesprengt, weil der Tausch des defekten Akkus - Garantie gab es keine mehr - rund 20.000 Euro gekostet hätte. Das mag ihm abseits der medialen Aufmerksamkeit möglicherweise auch monetär etwas eingebracht haben, aber solche Aktionen ziehen beim zweitem Mal auch nicht mehr. Oder? Das wär' doch mal was für eine TikTok-Challenge!